Selbstmord im Dritten Reich
ISBN: 9783518422694
Systematik: D 343
Verlag: Frankfurt am Main [u.a.] : Suhrkamp-Taschenbuch-Verl
Erscheinungsjahr: 2011
Schlagworte:
D 343
Goeschel, Christian:
Selbstmord im Dritten Reich / Christian Goeschel. Aus dem
Engl. von Klaus Binder. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main
[u.a.] : Suhrkamp-Taschenbuch-Verl, 2011. - 337 S.
ISBN 9783518422694 Karton EUR 21,90
DRITTES REICH; SELBSTMORD; NATIONALSOZIALISMUS; WEIMARER
REPUBLIK
Hitler, Goebbels, Bormann und Himmler - sie alle brachten
sich um, als »ihr Deutsches Reich« unterging. Die
Geschichte des Selbstmords im Dritten Reich zu erzählen
bedeutet aber vielmehr, ganz andere Personen in den Blick
zu nehmen: Anhänger und Gegner des Regimes, Soldaten und
Frauen, verfolgte Gruppen, unter ihnen insbesondere Juden.
Die Motive, die bereits in der Weimarer Republik, verstärkt
jedoch während des Zweiten Weltkriegs und nach der
Kapitulation zu hohen Selbstmordraten geführt haben,
differieren. Diesen unterschiedlichen Motiven nachzugehen,
den Menschen hinter den Zahlen ein Gesicht und eine
Geschichte zu geben, dieses Verdienst kommt dem Autor
dieser bereits mit hoher Aufmerksamkeit bedachten Studie
zu. Christian Goeschels Buch verbindet die sozialen,
kulturellen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen
mit den Diskursen über Selbstmord und den
Einzelschicksalen, die hinter den Selbstmordraten stehen.
Der Autor analysiert Presseberichte, Propagandamaterial,
Selbstmordstatistiken, Abschiedsbriefe, Polizeiunterlagen,
Gerichtsdokumente und wissenschaftliche Abhandlungen aus
dem Zeitraum von der Weimarer Republik bis nach der
Kapitulation. Er kann zeigen, daß Selbstmord im Dritten
Reich eine Option zwischen Selbstbestimmung und Bewahrung
der Würde war - und oft die letzte Hoffnung im Angesicht
des nationalsozialistischen Schreckens.